eTwinning-Preisträger/innen erzählen - Teil 1

Fünf Schülerinnen der WIMO Klagenfurt und deren Lehrerin mit Medaillen und Urkunden bei der eTwinning Preisverleihung
Im Zuge der Ausschreibung für den nationalen eTwinning-Preis und das Qualitätssiegel 2018 erzählen Preisträger/innen aus dem Vorjahr über ihre Erfahrungen und geben Tipps für zukünftige Projektträger/innen.

eTwinning-Projekt: MOVIES ON THE MOVE
Schule: WI’MO Klagenfurt
Pädagog/in: Gertraud Mitsche

1. Frage: Frau Mitsche, nochmals herzlichen Glückwunsch zu Ihrer Auszeichnung. Wie waren die Reaktionen an Ihrer Schule, als Sie darüber erfahren haben?

Die Reaktionen an der Schule waren sehr positiv. Der Direktor gratulierte dem eTwinning-Team vor der versammelten Lehrerschaft bei unserer wöchentlichen Besprechung (Freitagskonferenz) und affichierte das Qualitätssiegel an der Tür zum Konferenzzimmer. Außerdem gab es einen Bericht zum Projekt und zur Auszeichnung auf der WIMO-Homepage und im WIMO-Jahresbericht, den alle Schüler kaufen. Im September 2017 waren wir eingeladen, das Projekt in Wien zu präsentieren. Meine Klasse hatte zwar noch Ferien (3-Monate Praxis), aber fünf Schülerinnen kamen freiwillig in die Schule, um ein Plakat für die Nationalagentur zu kreieren. Und diese 5 Schülerinnen fuhren auch mit mir nach Wien, um das Projekt bei der Preisverleihung zu präsentieren. Sie hatten die perfekte Idee, eine Wimo-Heute-Sendung mit Live-Einstiegen darzustellen. Die Auszeichnungen (hinter Glas) durfte ich per Bahn nach Klagenfurt transportieren, wo sie nunmehr die Wand neben dem Konferenzzimmer schmücken. Bilder dieses Events wurde natürlich auf die Facebook-Seite der WIMO hochgeladen, ein Bericht in der lokalen Zeitung war auch dabei. Wir freuten uns über die Preise: eine Einladung ins Filmmuseum Wien und ein Safer-Internet-Workshop. Getoppt wurde unsere Freude noch mit einem zusätzlichen Preis - im Rahmen von 30 Jahre Erasmus haben wir auch noch Flugtickets für alle („Move2Learn, Learn2Move“)nach Griechenland gewonnen. Vom 12. bis zum 20. April 2018 werden wir daher nach Athen, Thessaloniki und Alexandroupolis fliegen, um auch unsere griechische Partnerklasse zu treffen. Wir befinden uns mitten in der detaillierten Programmplanung und freuen uns schon sehr darauf!

2. Frage: Als ausgezeichnete eTwinnerin, haben Sie Tipps für zukünftige Projektträger/innen? Was macht aus Ihrer Sicht ein gelungenes Projekt aus?

Ein gelungenes Projekt erfordert eine gute Planung vor dem Projektantrag (vor allem die zeitliche Planung ist wichtig). Es ist ein großer Vorteil, wenn man die Partner persönlich kennt. Ich hatte meine polnische Partnerin anlässlich der eTwinning-Jahrestagung in Athen getroffen. Wir hatten bereits vor Ort die wichtigsten Etappen des Projekts skizziert. Natürlich kann man auf der eTwinning-Plattform nachsehen, ob und wie viele Projekte Kollegen schon durchgeführt haben. Denn ein wenig Projekt-Erfahrung ist auch von Vorteil. Eine wesentliche Komponente ist die Klasse, die man gut kennt. Sie sollte Interesse an einem Projekt haben (das man auch wecken kann) - auch bereit sein, etwas über das „Pflichtprogramm“ hinaus erarbeiten zu wollen. In der Regel sind Schüler für solche Aktivitäten offen. Ich kann auch nur jedem Lehrer raten, den Schüler/innen Verantwortung für Projektabschnitte zu überlassen, es ist höchst erstaunlich, zu welchen kreativen Ergebnissen das führen kann.

3. Frage: In Ihrem Projekt beschäftigen Sie sich mit dem Thema Film. Wie haben Sie Ihre Projektpartner gefunden?

Und wie war die Zusammenarbeit mit diesen? Wie bereits gesagt, lernte ich die polnische Partnerin in Athen bei einem Networking-Dinner kennen. Die griechische Partnerin kam über die eTwinning-Plattform dazu. Die Zusammenarbeit war perfekt! Wir verstanden uns sehr gut, es entstand beinahe ein Wettbewerb, welche Gruppe eine Aktivität als erste präsentieren konnte. Wir motivierten uns gegenseitig und waren alle drei gemeinsam mit unseren Schüler/innen sehr engagiert, nicht zuletzt hatten wir auch viel Freude und Spaß dabei.

4. Frage: Was hat den Schüler/innen an dem Projekt am meisten gefallen?

Den Schüler/innen hat das Endprodukt – die Darstellung und das Aufnehmen von bekannten Filmszenen – besonders gut gefallen. Da haben sich einige Schüler/innen besonders ambitioniert gezeigt und das Ergebnis ist wirklich sehenswert! Die Chat- und Skype- Aktivitäten fanden auch sehr viel Anklang.

5. Frage: Wie haben Sie eTwinning in den Unterricht eingebettet?

Das Projekt war für den Zeitraum von November 2016 bis April 2017 anberaumt. Je nach Aufgabe wurde meist eine Stunde wöchentlich für Projektaktivitäten eingeplant, viele Etappen wurden auch als Hausübung individuell oder auch im Team erarbeitet. Die Schüler/innen waren gerne bereit, diese „alternativen“ Aufgaben von zu Hause zu erledigen.

6. Frage: Was war ein bleibender Eindruck aus dem Projekt?

Vor allem Freude und Motivation waren bleibende Eindrücke, aber auch Unterhaltung und Spaß! Und Stolz, als das Projekt in Nachbarklassen und beim Tag der offenen Tür präsentiert werden konnte und natürlich als wir ausgezeichnet wurden und sogar nach Griechenland reisen dürfen.

7. Frage: Zum Schluss: Arbeiten Sie schon an einem neuen Projekt oder haben Sie ein neues Thema in Ausblick?

Natürlich ist eTwinning (wie schon seit Jahren) auch dieses Schuljahr wieder Teil meiner Schulaktivitäten. Mit der polnischen Partnerin haben wir gemeinsam mit meiner Unterrichtspraktikantin seit November 2018 ein neues Projekt mit dem Thema „Avatars“ laufen. Und auch selber beteilige ich am Projekt „Mock Ted-Talks“. Hier sind wir gerade dabei, 5-minütige Talks (in Anlehnung an die bekannten Ted-Talks) zu einem selbst gewählten Thema zu erarbeiten und zu filmen. Bei 6 teilnehmenden Schulen in verschiedenen Ländern soll es zum Schluss auch einen Wettbewerb um die besten Reden geben.

Das klingt sehr spannend. Vielen Dank für das Gespräch!